#Mathilde – Rezension über „Lilith“

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#Mathilde – Rezension über „Lilith“

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Rezension von Iris Welker Sturm @wortstellerin +++ in: Mathilde-Frauenzeitung +++ +++ www.mathilde-frauenzeitung.de +++

Gott ist eine Frau, dunkelhäutig mit Namen Lilith. Der nordische Götterhimmel Asgard, rund um den Weltenbaum Yggdrasil, ist von Hexen, Zwergen und anderen Kreaturen bevölkert, die friedlich zusammen leben. Bis Ariman, Liliths Zwillingsbruder, als Kind von Skorpiongeistern infiziert, die Macht an sich zu reißen versucht. Mit einer Art Massenhypnose schafft er es, nicht nur Liliths pubertierenden Ziehsohn Odin an seine Seite zu bannen, sondern auch den obersten Zwerg, der es nicht verwinden kann, dass er von der Elfenkönigin abgewiesen wurde.

Mit Fake News, Verrat und unkontrollierten Wutausbrüchen zerstören die Verblendeten das Allerheiligste und machen Lilith handlungsunfähig, wenn sie nicht ebenfalls zu unlauteren Mitteln greifen will.

Eine Armee von blind gehorchen den Skorpionmenschen und alles zertrampelnden Riesinnen verbreiten Angst und Terror und schrecken auch von Lynchmord nicht zurück. Als man auch die noch nicht infizierten Bewohnerinnen der Baumwelten zwingt, sämtliche Vorräte abzuliefern, die Quellen für Nachschub zerstört, Massenverhaftungen und Sklaverei einführt, wehren sie sich, unterstützt von der trinkfreudigen Eulenfrau Mahhara, der heilkundigen Hexe Kundrie und anderen GestaltenwandlerInnen.

Es gelingt mit vereinten Kräften, die Zivilisation bis zu einem gewissen Grad wiederherzustellen; ein großes Thing sitzt zu Gericht über die Verfehlungen, Liliths Ziehsohn übernimmt die Verantwortung für seinen Anteil am Geschehen, nur Ariman verflüchtigt sich und wartet insgeheim auf eine neue Chance.

Die Figuren, die die Literaturwissenschaftlerin und Ethnologen geschaffen hat, zeigen durchaus aktuelle Züge, die schmerzhafte Auseinandersetzung mit dem auf Abwegen geratenen Ziehsohn ebenso wie die Manipulation der Bevölkerung durch geschickt verbreitete Fake News, Demütigungen, Angst und Terror.

Die historischen Features, die die Autoren für die Deutsche Welle geschrieben hat, haben ihre Spuren hinterlassen Frau darf gespannt sein auf die Folgebände der Baumweltensaga. Zu Coronazeiten gibt es online Lesungen unter anderem im Haus der Frauengeschichte Bonn.

2 Comments

  1. Charlotte sagt:

    Interessante Rezension, ich bin gespannt auf das Buch!

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